Imkerberater Sprechstunde im Juli

Am 1. Juli ist Varroatag, entweder für 3 Tage eine Diagnosewindel einschieben, oder mit der Puderzuckermethode oder Auswaschprobe den Befall messen. Im Juli sollte bei mehr als 10 Varroen/Tag behandelt werden, bei weniger als 5 braucht erstmal nicht behandelt werden. Für die Bechermethode werden im 50 ml Becher Bienen aus dem Honigraum trocken eingefüllt, also Arbeiten ohne Rauch. Die Waage sollte 0,1 g genau wiegen können. Die Probe sollte mindestens 30 g Bienen enthalten 10 g sind 100 Bienen. Bei einem Befall über 2 %, oder wenn Bienen mit verkrüppelten Flügeln im Volk sind, sollte umgehend behandelt werden.

Jungvölker werden erst ab September behandelt, sie brüten länger und sind bei der Bildung ausreichend behandelt worden.

Nach dem Abschleudern, das bei uns gegen Mitte Juli erfolgt, sind mindestens 5 kg Futter zu geben, die Vorräte im Volk sollten dann nie unter 8 kg fallen, damit genügend Brut versorgt wird. Das Füttern immer erst spät abends und ohne kleckern, damit keine Räuberei ausgelöst wird.
Danach erfolgt in der Regel die erste Varroabehandlung, am erfolgreichsten ist die Langzeitbehandlung mit 60 % Ameisensäure.

Die Drohnen werden jetzt abgetrieben, aber es sind noch genügend in den Völkern um eine letzte Zuchtserie anzusetzen. Wer dazu keine Zeit hat sollte sich rechtzeitig bei den Züchtern aus der Region Königinnen besorgen. Beim Abschleudern fallen genügend Bienen für Kunstschwärme ab, aus 2-3 Völkern werden diese mit mind. 2 kg gebildet. Eine Varrobehandlung erfolgt noch im Schwarmkasten, Mittelwände werden zügig ausgebaut wenn flüssig gefüttert wird.

Wer im Juni die komplette Brutentnahme durchgeführt hat, kann jetzt Mitte Juli die brutfreien Völker behandeln. Unbedingt überprüfen, ob eine Königin vorhanden ist. Auch die Jungvölker müssen auf Weiselrichtigkeit  geprüft werden, buckelbrütige Völker sind abseits des Bienenstandes abzukehren und die Brutwaben soweit vorhanden aufzuteilen oder einzuschmelzen.

Die Honigernte wird gerührt, wer feincremigen Honig haben möchte, kann mit bis zu 5% bereits cremigen Honig geimpft werden.

Autor: Rolf Woelke

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