Imkerberater Sprechstunde im Juni

Der Juni ist in vielen Regionen der Zuchtmonat. Die meisten ziehen in einem 9-Tage weisellosen Volk nach, dort unbedingt einen Tag vor dem Umlarven nochmal eine Wabe mit jüngster Brut zuhängen, damit die Futtersaftdrüsen wieder aktiv sind. Wer seine Wirtschaftsvölker noch für die Tracht benötigt kann seine Königin entnehmen und einige Meter abseits in einem 5-Waben Ableger platzieren. Dem weisellosen Volk wird eine Zuchtlatte mit 6 Larven gegeben, am nächsten Tag die Annahme kontrollieren, sind 4 – 5 Larven angenommen worden ist das Volk für eine Serie bereit. Jetzt wird erneut umgelarvt und die Prüfserie entfernt. Nach dem Verdeckeln kann die Königin mit der entnommenen Wabe wieder zugesetzt werden. Vorher unbedingt die Nachschaffungszellen im Brutraum entfernen. Die weitere Pflege kann in den Honigräumen erfolgen, dabei die gekäfigte Zuchtlatte mit 10 – 12 Zellen zwischen 2 Brutwaben hängen.

Die Ableger müssen im Juni gefüttert werden, am besten mit Futterwaben, oder mit einer Portion Futterteig, beides beugt einer Räuberei vor. Langsames angepasstes erweitern mit Mittelwänden. Die ersten 5 Waben können auch im Naturbau erstellt werden, danach Mittelwände geben, da im Naturbau dann Mischwaben erzeugt werden. Sind die Waben noch nicht verdeckelt, kann auch die fehlende Milchsäurebehandlung noch nachgeholt werden. Dabei die Waben leicht schräg halten und von unten sprühen, dabei werden nur die Bienen und nicht die Larven benetzt.

Weiterhin Drohnenbrut schneiden, solange die Bienen die Waben ausbauen ist dies eine einfache Schwarmkontrolle. Geht dennoch ein Schwarm ab, diesen wenn möglich einfangen und auf Mittelwände setzen. Sofern keine Tracht da ist muss ab dem 3 Tag flüssig gefüttert werden (Zuckerwasser 1:1), damit zügig ausgebaut wird. Sollte kein Honig mehr geerntet werden, kann auch eine Milchsäurebehandlung erfolgen.

Achten sie auf den Trachtverlauf, ernten sie den reifen Honig in den frühen Morgenstunden, oder hängen sie eine Bienenflucht ein. Auch müssen bei Tracht die Honigräume rechtzeitig gegeben werden, sonst verhonigt der Brutraum und die Königin wird am Eierlegen behindert, das rächt sich bei den Folgetrachten. Bei der Honigernte auf Rauch verzichten, der offene Honig nimmt jeden Geruch an. Fegen sie die Bienen in einen Hobbock und geben sie diese nach der Honigentnahme wieder in das Volk zurück.

Ende des Monats kann eine komplette Brutentnahme durchgeführt werden, in der Regel 2 Wochen vorm Abschleudern, bei uns zwischen dem 5. – 10. Juli, danach gibt es meist nur eine Läppertracht. Die Völker behalten ihre Trachtstärke und die Varroen werden in der Fangwabe, am besten Drohnenbrut, entfernt. Das Bieneninstitut in Kirchhain hat Flyer für diese bio-technischen  Verfahren, wie Königin käfigen, Bannwabenverfahren und komplette Brutentnahme aufgelegt.

Autor: Imkerberater Rolf Woelke

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