Obstblüte und Raps sind die Hauptrachten in unserer Region. Die Honigräume werden auch zur Bauerneuerung benutzt und mit Mittelwänden aufgefüllt. Ein neuer Honigraum wird rechtzeitig erweitert, wenn alle Waben belegt sind, oder die Mehrzahl der Honigwaben verdeckelt ist. Um Spritzschaden abzuwenden, sollten die Bienen bei B3-Mitteln mindestens 60 m weit weg stehen. Im Raps entstehen viele Pollenbretter, je nach Position und Anzahl kann dies zum Schwärmen führen.
In der Schwarmzeit sind die Völker im 9tägigen Rhythmus durchzusehen, für Berufstägige empfiehlt sich ein wöchentlicher Turnus. Als Magazinimker schaue ich meist nur zwischen die beiden Bruträume, Speckig glänzende Spielnäpfchen können bereits ein Ei enthalten. Beim Auffinden einer offenen Weiselzelle, oder einem nach Tagen nicht ausgebauten Drohnenrahmen, ist eine komplette Durchsicht notwendig. Ist die Königin noch vorhanden wird jede Weiselzelle ausgebrochen und dem Volk etwas zum Bauen gegeben. Ein abgegangener Schwarm schwächt die Ernteleistung dieses Volkes, wird er nicht eingefangen, so hat er nur wenig Aussicht aufs Überleben.
Die Hälfte der im nächsten Jahr benötigten Völker sollte jetzt mit neuen Königinnen gebildet werden. Ein Brutbrett mit 4000 Brutzellen und 1000 ansitzenden Bienen reicht bis Mitte Mai für einen Ableger aus. Im Team geht Königinnenzucht viel leichter, versuchen Sie es einmal. Auch haben sich Starter und Finisher bewährt, im Honigraum werden auch im weiselrichtigen Volk zwischen 2 Waben mit offener Brut 10 – 12 Königinnen aufgezogen.
Auch die Versager am Stand, also Stecher, Schwärmer und schwache Nachzügler werden für Ableger geschröpft, am Anfang des Monats legt man für 4 Tage ein Absperrgitter zwischen die beiden Bruträume. Die Zarge ohne Eier ist auch ohne Königin hier können alle Brutwaben mit Bienen entnommen werden, sonst müssen diese abgefegt werden. Der Königin lässt man 1 – 3 schlupfreife Waben mit Bienen und Futter für weitere drei Wochen, danach wird auch diese Einheit aufgelöst. Nachgezogen wird vom besten Volk, oder mit Zuchtstoff vom Züchter aus der Region.
Am Ende des Monats dürfte die erste Honigernte anstehen, bitte mit Refraktometer oder Spritzprobe den Wassergehalt überprüfen. Auch nach einer kurzen Schlechtwetterperiode kann der Wassergehalt deutlich verringert sein. Bei starken Völkern ist der Honig ebenfalls trockener, als bei schwach besetzten. Durch Abschöpfen von Schaum- und Wachsresten und mehrmaligem Rühren bei anfangender Kristallisation wird der dann cremig glänzende Honig abfüllfertig gemacht. Honig und Gläser sollten beim Abfüllen die gleiche Temperatur haben, um „Blütenbildung“ am Glas vorzubeugen. Raps kristallisiert schon nach wenigen Tagen.
Autor: Imkerberater Rolf Woelke