Jetzt sollte Ruhe am Bienenstand sein, 3 Wochen nach dem letzten Vollmond im Oktober sind die meisten Bienenvölker aus der Brut. Schiebt man Anfang November für 10 Tage eine Varroalade unter den offenen Gitterboden, kann man feststellen welche Völker behandelt werden sollen und welche nicht. Alle bei denen pro Tag mehr als 1 Varroamilbe gefallen ist. Wo weit weniger gefallen sind, ist eine Behandlung nicht notwendig. Da hat die letzte Sommerbehandlung bestens gewirkt. Manche Imker warten einen ersten Frost ab und behandeln bis Weihnachten. Da können die Völker aber wieder in Brut sein. Da die Brutflächen sehr klein sind, können diese auch mit einer Honiggabel entdeckelt werden, die Behandlung wird am nächsten Tag durchgeführt. Sie wirkt nur auf den Bienen. Unbedingt nur zulässige Behandlungsmittel wie Milchsäure (2x sprühen innerhalb 5 Tage) oder Oxalsäure einmaliges (!) sprühen oder träufeln. Ich habe auch Völker in der Prüfung die nicht behandelt werden.
An schönen Tagen kann das restliche Wachs oder Wabenwerk eingeschmolzen werden. Sobald genügend Wachsblöcke zusammen sind, gebe ich die Charge zu einem Mittelwandhersteller in der Region. Da er auch das Wachs entseucht, können kleinere Imkereien ihr Wachs gemeinsam abgeben. Notwendige Reparaturen an den Holzzargen, -böden und –deckel lasse ich von einem befreundeten Schreiner durchführen. Er hat die richtigen Werkzeuge dazu, und bei ihm geht es zig-mal schneller als bei mir. Überschüssigen Honig gebe ich an befreundete Imker ab, die nicht so vielernten konnten, solange mein Vorrat reicht. Der Honig wird schonend erwärmt und cremig halbflüssig oder flüssig in Verkaufsgebinde abgefüllt. Bis zu 7 verschiedene Sortenhonige kann ich meinen Kunden anbieten. Das meiste fülle ich in 500g DIB Gläser, aber ein kleiner Teil wird in 250g Neutralgläser abgefüllt. Für meine Honigkunden fülle ich auch einige 30g Probiergläschen ab.Soweit ich es noch nicht gemacht habe, decke ich mich mit neuer oder alter Imkerliteratur ein und bereite ein paar Seminare vor. Wobei der Schwerpunkt bei Königinnenzucht und Drohnenaufzucht liegt. Beim Auswerten der diesjährigen Zuchtdaten, Stockkarten habe ich im .xls Format, sind bereits einige Königinnen positiv aufgefallen. Bei den fremdgeprüften muss ich bis Februar warten, um alle Daten aus beebreed zu erhalten. Trotzdem plane ich schon, von welchen Königinnen ich wie nachziehen möchte. Auch eine Liste von Neuanschaffungen lege ich an, um diese noch im alten Jahr anzuschaffen, bevor sie im Januar wieder teurer werden.Wenn meine Kerzenbestände nicht mehr ausreichen, habe ich jetzt Zeit noch einige anzufertigen. Auch Wachs wird nachgefragt, für Wickelkerzen oder Wachstücher. Manche stellen daraus auch ihre eigene Kosmetik für sich selbst her. Da dieses Jahr wohl keine Weihnachtsmärkte stattfinden, stelle ich nur eine kleine Charge Honig mit Gewürzen her, mittlerweile weiß ich welche Sorten gerne nachgefragt werden. Ich rühre die Gewürze in milden Rapshonig ein und fülle in 250g Neutralgläser ab.
Autor: Rolf Woelke