Letzten Samstag fand in Bad Vilbel ein Praxistag für Imkerberater statt. Das Thema war Varroadiagnose und -behandlung.
Etwa 24 Imkerberater aus dem Raum Rhein-Main und Südhessen kamen zusammen. Durch die Veranstaltung moderierte Karin Petzold-Treibert, Gefion Brunnemann-Stubbe und Oliver Lenz.
Zunächst wurde die aktuelle Empfehlung des LHI zur Varroabehandlung besprochen. Im wesentlichen gibt es die herkömmliche Methode mittels organischer Säuren (Ameisensäure, Oxalsäure, Milchsäure) und die biotechnischen Massnahmen, welche prinzipiell zu bevorzugen sind. Allerdings erfordert die Anwendung biotechnischer Massnahmen (Totale Brutennahme, Bannwabenverfahren, etc.) eine gute Ausbildung des Imkers. Im Falle der Behandlung mittels organischer Säuren sei nochmals darauf hingewiesen das NUR zugelassene Produkte zum Einsatz kommen dürfen und diese im Bestandsbuch dokumentiert sein müssen.
Danach ging es an die Bienenvölker um die verschiedenen Arten der Varroadiagnose zu erlernen. Hier kam das Auszählen der Gemüllwindel, die Puderzuckermethode und das Auswaschen von Bienen zum Einsatz. Das Auswaschen von Bienen ist die genaueste Methode um den Varroabefall zu erkennen. Leider müssen dafür aber die Bienen abgetötet werden. Die Puderzuckermethode und das Auszählen der Gemüllwindel erfordert kein Abtöten von Bienen.
Damit die Diagnose erfolgreich verläuft kommt es darauf an die richtigen Bienen zu finden. Im Falle der Gemüllwindel muss diese geölt sein, damit die Varroen nicht von Ameisen weggetragen werden. Prinzipiell ist die Diagnose sehr wichtig um den Erfolg der Behandlung zu überprüfen.
Seit einigen Monaten gibt es nun aber auch die neue Initiative der Imkerverbände in den kommenden 10 Jahren varroaresistente Bienen zu züchten (Stichwort: Varroaresistenz 2033). Leider wurde darauf noch gar nicht eingegangen weil noch keine Konzepte für die breite Masse der Imker existieren. Wäre es nicht toll wenn wir in 10 Jahren nur noch einige wenige Problemvölker behandeln müssten … ?