Wer aufschreibt weiß mehr. Bei Flugwetter werden kurz die bienenbesetzten Wabengassen gezählt. Hat man die Zahl der besetzten Wabengassen im Oktober notiert, weiß man wie winterfest seine Völker sind. Bei starken Völkern heißt es rechtzeitig zu erweitern. Die Bienen tragen bereits Pollen und Nektar von der Weide, Krokussen etc. ein. Ist es frostfrei kann das Mäusegitter entfernt werden und ein Anflugbrett angebracht werden.
Während der Salweidenblüte kann man über 3 Wochen ein Varroaschublade einlegen, wöchentlich den Varroafall notieren, so erhält man einen ersten Eindruck ob die Winterbehandlung gewirkt hat. Es sollte maximal eine Varroa pro Tag fallen.
Ende des Monats kann der erste Drohnenrahmen eingehängt werden, 50 Tage später sind genug geschlechtsreife Drohnen zur Königinnenzucht verfügbar. Auch beim Schneiden des Drohnenrahmens sind mit ca. 600, in Ecken oder am Rähmchenrand gezogene Drohnen, genug pro Volk vorhanden. Ein gesundes schwaches nur vier Wabengassen besetzendes Volk kann über Absperrgitter für bis zu 4 Wochen auf ein starkes Volk gesetzt werden. Dabei nur die Speck- und Brutwaben belassen und den Rest mit ausgebauten Waben oder Mittelwänden auffüllen. Nach 3 bis 4 Wochen ist es durch die Hilfe saniert und muss wieder getrennt werden. Belässt man es länger auf dem Pflegevolk, besteht Gefahr für dessen Königin.
Sorgen sie für genügend Pollenspender in der Nähe ihres Bienenstandes. Markieren sie während der Blüte Weidenbäume und schneiden sie nach der Blüte Steckreiser von diesen. 25 – 30 cm lang, aus einjährigem Holz, mit 5 – 6 Augen. Stecken sie diese in magere, also mit Sand vermischte, Anzuchterde und ziehen sie in einem Blumenkübel an. Im Herbst können sie die sehr gut angehenden Stecklinge nochmal umsetzen, oder in der Nähe ihres Bienenstandes einpflanzen.
Denken Sie rechtzeitig an ein Gesundheitszeugnis für Ihre Bienen, wenn sie welche verkaufen, wandern oder eine Belegstelle besuchen wollen.
Autor: Imkerberater Rolf Woelke