Liebe Mitglieder, nachdem wir uns aufgrund der COVID-19 Situation lange nicht mehr treffen konnten, ist es am 1.8.2021 wieder soweit. Es gibt mal wieder ein Imkertreffen am Vereinsheim.
Neue Wege gehen…
Liebe Mitglieder,
durch die aktuelle Situation ist es nicht möglich unsere monatlichen Imkertreffen am Vereinsbienenstand oder in einem Lokal stattfinden zu lassen. Dennoch liegt uns der Austausch unter den ImkerInnen am Herzen. Besonders für JungimkerInnen ist es wichtig mit anderen ImkerInnen ins Gespräch zu kommen bzw. Fragen zu stellen. Deswegen hat sich der Vorstand überlegt, ein Online Imkertreffen zu organisieren.

Der rege Austausch untereinander ist online etwas schwieriger. Daher wird es am 6.3.21 ab 19 Uhr zuerst einen Beitrag zum Thema „Auswinterung“ von unserer Imkerberaterin Diana geben. Anschließend können Fragen gestellt werden. Uns ist wichtig, dass unsere ImkerInnen gut informiert in die neue Bienensaison starten. Der Zugangslink zum Online Imkertreffen kann unter info@bienenzuchtverein-buedingen angefordert werden. Das Imkertreffen ist wie immer kostenlos und auch Gäste sind herzlich willkommen. Wir freuen uns sehr darauf, bekannte Gesichter online wiederzusehen und neue Gesichter kennenzulernen. Lasst und das Beste aus der Situation machen und neue Wege gehen. Bleibt gesund!
Euer Vorstand
Lass´ deinen Garten aufblühen

Kassenprüfung und Corona
Auch in diesem Jahr muss satzungsgemäss eine Kassenprüfung durchgeführt werden. Aber wie soll man das unter Corona Bedingungen machen?
Der Aufwand war ein wenig höher. Die beiden diesjährigen Kassenprüfer, Volker Merz und Sven Teschke, haben die nötigen Unterlagen schon im Vorfeld elektronisch erhalten und hatten die Möglichkeit der Sichtung. Dann gab es ein Treffen pro Kassenprüfer (mit Maske und Abstand) bei welchem ein Belegprüfung und Zählung durchgeführt werden konnte. Beide Prüfer waren mit dem Ergebnis zufrieden. Die Prüfung verlief somit erfolgreich. 🙂
Übrigens haben sich beide Prüfer bereit erklärt diese Aufgabe weiter durchzuführen solange keine Neuwahl stattfinden kann. Der Verein sagt: Danke!

Imkerberater Sprechstunde im Dezember

Meine treuen Honigkunden erhalten im Advent immer ein kleines Präsent, eine Honigprobe oder eine Bienenwachskerze. Wenn der Vorrat knapp wird bastele ich abends noch Nachschub. Der Geruch nach frischem Bienenwachs erfüllt dabei die Stube. Auch am Weihnachtsbaum haben wir immer echte Bienenwachskerzen, der aromatische Geruch gehört einfach zum Fest dazu. Auch Honig habe ich jetzt immer in ausreichender Menge abgefüllt und kann so alle Wünsche erfüllen. Bis zu 7 verschiedene Honigsorten habe ich im Angebot, aber nur aus meiner regionalen Eigenernte. Gerne gebe ich überschüssigen Honig an befreundete Imker ab, die eine kleinere Ernte hatten und ihren Kunden regionalen Honig anbieten wollen. Den Bienenstand besuche ich nur nach heftigen Stürmen und zur Winterbehandlung rechtzeitig vor Weihnachten.
Da ich im Oktober und November bereits die Bienen auf Varroa kontrolliert habe, führe ich die Winterbehandlung nur bei den betroffenen Völkern mit Milch- oder Oxalsäure durch. Dabei lege ich Wirtschaftsvölker die auf weniger als 4 Waben sitzen zusammen, da sie den Winter nicht überstehen würden. Auch können Völker noch umgesetzt werden, denn der Transport im Autoschadet ihnen nicht. Das Flugloch wird erst ein Tag später wieder freigegeben. Da ich gut eingefüttert habe, erfolgt so ein Umzug immer nur zu zweit. Bereits bei der Behandlung lege ich fest, ob und welche Völker ich im Frühjahr abgeben kann.
Leider gehen in Hessen im Winter immer noch zu viele Völker zugrunde. Deshalb bieten wir im Jahresverlauf Schulungen zu allen imkerlichen Tätigkeiten an, rechtzeitig gestellte Schulungswünsche werden von uns gerne im Jahresplan berücksichtigt. Rückblickend war das Jahr wieder ereignisreich, durch die zunehmende Trockenheit waren Bienentränken die erste Wahl. An vielen Orten gab es eine gute Obstblüten- und Rapshonig Ernte. Leider gab es für einige Imker gar keine Ernte, hier haben die Bienen alles für sich gebraucht. In der Zucht und auf den Prüfständen lief es sehr gut, so dass wir wieder sehr gute Ergebnisse erwarten.
Imkerberater Sprechstunde im November 2020
Jetzt sollte Ruhe am Bienenstand sein, 3 Wochen nach dem letzten Vollmond im Oktober sind die meisten Bienenvölker aus der Brut. Schiebt man Anfang November für 10 Tage eine Varroalade unter den offenen Gitterboden, kann man feststellen welche Völker behandelt werden sollen und welche nicht. Alle bei denen pro Tag mehr als 1 Varroamilbe gefallen ist. Wo weit weniger gefallen sind, ist eine Behandlung nicht notwendig. Da hat die letzte Sommerbehandlung bestens gewirkt. Manche Imker warten einen ersten Frost ab und behandeln bis Weihnachten. Da können die Völker aber wieder in Brut sein. Da die Brutflächen sehr klein sind, können diese auch mit einer Honiggabel entdeckelt werden, die Behandlung wird am nächsten Tag durchgeführt. Sie wirkt nur auf den Bienen. Unbedingt nur zulässige Behandlungsmittel wie Milchsäure (2x sprühen innerhalb 5 Tage) oder Oxalsäure einmaliges (!) sprühen oder träufeln. Ich habe auch Völker in der Prüfung die nicht behandelt werden.
An schönen Tagen kann das restliche Wachs oder Wabenwerk eingeschmolzen werden. Sobald genügend Wachsblöcke zusammen sind, gebe ich die Charge zu einem Mittelwandhersteller in der Region. Da er auch das Wachs entseucht, können kleinere Imkereien ihr Wachs gemeinsam abgeben. Notwendige Reparaturen an den Holzzargen, -böden und –deckel lasse ich von einem befreundeten Schreiner durchführen. Er hat die richtigen Werkzeuge dazu, und bei ihm geht es zig-mal schneller als bei mir. Überschüssigen Honig gebe ich an befreundete Imker ab, die nicht so vielernten konnten, solange mein Vorrat reicht. Der Honig wird schonend erwärmt und cremig halbflüssig oder flüssig in Verkaufsgebinde abgefüllt. Bis zu 7 verschiedene Sortenhonige kann ich meinen Kunden anbieten. Das meiste fülle ich in 500g DIB Gläser, aber ein kleiner Teil wird in 250g Neutralgläser abgefüllt. Für meine Honigkunden fülle ich auch einige 30g Probiergläschen ab.Soweit ich es noch nicht gemacht habe, decke ich mich mit neuer oder alter Imkerliteratur ein und bereite ein paar Seminare vor. Wobei der Schwerpunkt bei Königinnenzucht und Drohnenaufzucht liegt. Beim Auswerten der diesjährigen Zuchtdaten, Stockkarten habe ich im .xls Format, sind bereits einige Königinnen positiv aufgefallen. Bei den fremdgeprüften muss ich bis Februar warten, um alle Daten aus beebreed zu erhalten. Trotzdem plane ich schon, von welchen Königinnen ich wie nachziehen möchte. Auch eine Liste von Neuanschaffungen lege ich an, um diese noch im alten Jahr anzuschaffen, bevor sie im Januar wieder teurer werden.Wenn meine Kerzenbestände nicht mehr ausreichen, habe ich jetzt Zeit noch einige anzufertigen. Auch Wachs wird nachgefragt, für Wickelkerzen oder Wachstücher. Manche stellen daraus auch ihre eigene Kosmetik für sich selbst her. Da dieses Jahr wohl keine Weihnachtsmärkte stattfinden, stelle ich nur eine kleine Charge Honig mit Gewürzen her, mittlerweile weiß ich welche Sorten gerne nachgefragt werden. Ich rühre die Gewürze in milden Rapshonig ein und fülle in 250g Neutralgläser ab.
Autor: Rolf Woelke
Imkerberater Sprechstunde im Oktober

Die Auffütterung sollte bei der Mehrzahl der Völker abgeschlossen sein. Jede weitere Futtergabe schwächt die vorhandenen Winterbienen, deshalb sorge ich vor und habe im September bei den starken Völkern einige Waben entnommen und nur diese nachgefüttert.
Ich überprüfe die Völker auf Weiselrichtigkeit und tausche noch einzelne Wirtschaftsköniginnen gegen gute Nachzuchten aus. Deshalb kann ich auch noch bei Bedarf mit einigen Königinnen aushelfen. Zu schwache Völker (< 5.000 Bienen) nehme ich nicht mit in den Winter und verstärke damit lieber andere Völker. Die meisten Völker sind deutlich stärker als 10.000 Bienen und haben wenig Varroafall.
Schon bevor die ersten Nachfröste anstehen bringe ich bei allen Beuten Mäusegitter an. Auch Maßnahme gegen Specht (Vogelnetze) und Waschbär (Bretter und Drahtgitter) werden soweit nötig vorbereitet. Steht bei der Bodenschieberkontrolle eine sofortige Behandlung an, so entscheide ich nach Varroawetter, ob Ameisensäure oder eine vorgezogene Winterbehandlung notwendig ist. Dazu entdeckele ich etwaige Brut und beträufele diese am nächsten Morgen mit Oxalsäure. Diese Völker sind dann fertig behandelt, eine weitere Behandlung würdensie nicht überleben.
In den kalten Nächten mit Frost ziehen sich die Bienen in eine lockere Wintertraube zurück, wird es tagsüber warm löst diese sich wieder auf. Auch der Bautrieb ist erloschen. Die Brutflächen werden kleiner und 3 Wochen nach dem Oktober-Vollmond sind die meisten Völker brutfrei. Dann kann eine Winterbehandlung durchgeführt werden. Sind bei der Bodenschieberkontrolle einige wenige Völker aufgefallen, die sofort behandelt werden müssen, wird bei diesen die verdeckelte Brut mit einer Entdeckelungsgabel geöffnet. Am nächsten Morgen erfolgt die Träufel-Behandlung mit Oxalsäure, solche Völker dürfen dann im Winter nicht einzweites Mal mit Oxalsäure behandelt werden.
Eine letzte Gewichtkontrolle und Schätzung der Volksstärke sind wichtig zum Bestimmen der Winterfestigkeit. Geringer Futterverbrauch zeugt von längerer Brutpause und damit geringer Varroabelastung.
Unbedingt Neu- und Altwachs getrennt aufbereiten, Mittelwände werden nur aus dem guten Wachs erstellt. Zum Kerzengießen und – ziehen benutze ich das goldgelbe Altwachs, das aus den bebrüteten Waben eingeschmolzen wurde.
Jetzt wird auch wieder verstärkt Honig abgefüllt um genügend verkaufsfähige Ware zu haben, soweit Überschuss vorhanden ist gebe ich auch Eimerweise an Imkerkollegen ab. Für meine treuen Honigkunden bereite ich 30g Honigproben, kleine Kerzen und Blumensamen für Bienenweide her. Bienenpaten erhalten einen Flyer mit Informationen über das Bienenjahr, ihre anteilige Honigernte und Termine für das nächste Jahr.
Soweit noch nicht erfolgt werden die Zuchtdaten in Beebreed eingegeben, alle Prüfstände mit den geprüften Königinnen und kumulierten Daten aus den Stockkarten. Auch Werte aus der Varroatoleranz und der SMR Prüfung fließen ein.
Autor: Rolf Woelke
Erinnerung: Völkermeldungen für 2021
Wer für 2021 eine Änderung der Anzahl seiner gemeldeten (und damit versicherten) Völker vornehmen will muss dies bis zum 30.09.2020 dem Rechner mitteilen.
Imkerberatung für September

Schwache Völker werden jetzt gerne von Wespen und starken Völkern geräubert, kleine Fluglöcher oder auf einen anderen Stand verstellen kann dies verhindern. Die Auffütterung sollte bis Mitte des Monats abgeschlossen sein. Die Jungvölker sollten Ende August ausgeglichen worden sein, also gleich stark sein. Schwache Jungvölker können Ende des Monats miteinander vereinigt werden. Auch mit Altvölkern kann man so verfahren. Nach dem Auffütern unbedingt den Varroabefall 14-tägig prüfen, rechtzeitig eingeleitete Sanierungen helfen den Völkern gesund über den Winter zu kommen. Nur zugelassene Mittel benutzen und die Wirkung überprüfen.Meist fliegen bei den ersten Herbststürmen auch ein paar Deckel von den Beuten, trotz aufliegenden Steinen oder Platten. Ich verwende einen einfachen Spanngurt als zusätzliche Sicherung, der lässt sich leicht lösen und verschafft den Bienen ein trockenes Zuhause.Alte Waben ausschmelzen bevor die Wachsmotten zuschlagen, unbenutzte Beuten und Aufzuchtkästchen sind jetzt zu reinigen und bienendicht zu verschließen. Honig abfüllen damit die Kunden immer ein ausreichendes Angebot vorfinden.Bereits jetzt die Saison auswerten, Stockkarten und Unterlagen sichten, nachzuchtwürdige Königinnen festlegen. Meine Wirtschaftsvölker haben nur einjährige Königinnen bester Abstammung. Noch können Versager gegen bessere Königinnen ausgetauscht werden. Qualität hat seinen Preis, unbedingt auf regionale Königinnen zurückgreifen. Bei imkerlichen Fragen stehen Euch die Imkerberater des Vereins gerne zur Verfügung, bitte per Email am besten mit Bildern, damit man die Situation klarer bewerten kann.
Autor: Rolf Woelke